Wegweiser zum Heimatmuseum

Im Schilderwald

Bei Kais vergangenem Besuch in Bonn sind wir wie immer am Rhein spazieren gegangen. Spätestens im Biergarten hätte mir auffallen müssen, dass Kais Lesefähigkeiten deutlich besser geworden sind, als er mich nur einmal kurz etwas wegen dem Text auf der Speisekarte fragte, sonst aber alles allein fand. Aber ehrlich gesagt achte ich da nicht groß drauf. Ich kenne Kai nur mit Aphasie, also ist das für mich normal so.

Nach unserer letzten Fotosession am Rhein aber kamen wir an einem Bündel Wegweiser vorbei und Kai murmelte irgendwas vor sich hin. Auf meine Rückfrage, was er gesagt habe, antwortete er: „Heimatmuseum – Steht da?“

Jetzt war ich doch überrascht. Zum einen, dass er ein so langes Wort fehlerfrei aussprechen konnte und dann noch mal eben im Vorbeigehen lesen! Oder hatte er die Tage vorher, wenn wir da vorbeikamen, geübt? Testhalber zeigte ich auf ein Baustellenschild und fragte, was da drauf steht:

Baustellenschild mit Städtenamen, darunter Bielefeld

„Sch-warz-fel-der“, las Kai.

„Fast!“, freute ich mich. „Versuch’s nochmal!“

„Schwarz- egal! Da drunter steht Bielefeld!“ 😀

Alle Fotos © Annette Schwindt


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Kommentare

2 Antworten zu „Im Schilderwald“

  1. Haha, und dabei gibt es diese Stadt nicht mal 😉 Schön zu lesen, toll die Fortschritte sind. Ich freue mich so und bin mir sicher: es geht weiter! 🙂

    LG Bianca

  2. […] we were stuck in close quarters for four weeks we didn’t fall out once. All the while each progress big and small had to be celebrated […]

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