Vom „Croozen“ und von Surfproblemen

Nachdem Kais Rad doch ein wenig unter den winterlichen Temperaturen gelitten hatte, wurden kürzlich die heftig quietschenden Bremsen ausgetauscht. Bei dieser Gelegenheit wurde gleich eine Anhänger-Kupplung angepasst, denn Kai fährt jetzt mit Croozer (s. Bild oben). Mit diesem Anhänger kann er mehr und v.a. auch größere Dinge transportieren als sie bisher in seine Radtasche gepasst haben.

Das Transportieren von Daten ist derweil nicht so einfach für ihn. Die Internetverbindung in seiner WG hat Probleme und kann erst gegen Ende Juni repariert werden… Gleichzeitig verabschiedete sich auch noch sein Smartphone. Was für andere vielleicht ärgerlich ist, bedeutet für Kai einiges an Problemen, da er seinen Alltag stark digital organisiert. Auch in Sachen Aphasie sind digitale Hilfsmittel wichtig für ihn. Von unseren Skype-Gesprächen mal ganz zu schweigen. Diese Gespräche konnten wir inzwischen dank Kais großen Fortschritten mit Erfolg via Telefon weiter führen.

Nach ein paar Tagen fand sich glücklicherweise jemand, der Kai wenigstens eine improvisierte Leitung bauen konnte, und so schaffen wir es jetzt zumindest, Mails zu schicken oder kurze Videochats aufrecht zu erhalten. So konnten wir auch ein neues Smartphone bestellen, das wir bei Kais nächstem Bonn-Besuch einrichten werden. Das alte konnte er für die Übergangszeit nochmal wiederbeleben.

Bei Kais Geburtstagsparty im Mai haben wir außerdem unsere neuen Team-Shirts eingeweiht, die #teamsutsche als Kunstwerk der spanischen Künstlerin tutticonfetti ziert. Inzwischen haben wir auch alle noch welche mit unseren einzelnen Avataren vorn und dem kompletten Team auf dem Rücken:

Shirt von #teamsutsche mit den Bildern von tutticonfetti

Kleiner Nachtrag noch zum vorigen Blogartikel hier: Kais Logopädin meinte, es gebe bei diesen Aufgaben keine alleingültigen Antworten. „Utensilien“ sei daher genauso richtig gewesen, wie z.B. „Haushaltsgegenstände“, was man auch hätte antworten können. So oder so sei diese Frage vielleicht ohnehin nicht mehr zeitgemäß und fliegt daher vermutlich demnächst aus dem Aufgabenblatt. Mittlerweile beschäftigt sich Kai mit dem Schreiben und Buchstabieren und auch das nicht auf die althergebrachte Weise, sondern über die Phonetik.

Für kommenden März ist geplant, dass wir bei den Aphasietagen in Würzburg einen Vortrag über Kais Fortschritte dank digitaler Kommunikation halten werden. In Vorbereitung darauf hören wir gerade das Audiobook von Jill Bolte Taylor „My stroke of insight“, in dem die Neurowissenschaftlerin – wie schon in ihrem hier im Blog vorgestellten TED-Vortrag –  davon erzählt, wie sie ihren eigenen Schlaganfall erlebt hat. Und das natürlich in englischer Sprache! Zu einfach darf es bei Kai nicht werden, das wäre ja zu langweilig. 😉

Fotos: Annette Schwindt


Weitersagen:

Beitrag veröffentlicht am

in


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert