Adieu, sweet Fussball!

cl-final2<smugmode>Es ist ja dann doch wohl so gekommen, wie ich es vorausgesehen habe.</smugmode>

Zur Sache: Ich empfinde es als genugtuende Ironie des Schicksals, dass unser aller liebster FC Bayern München sich an einem – die eben jenes FCBs perfektionierte Spielweise schandhaft imitierende – Club, der das noch ein bisschen beschissener konnte, die Zähne ausgebissen hat. Ist schon Scheiße, wenn der Gegner das eigene Spiel noch besser zerstören mag, als wir es gerade mit seinem vorgehabt hatten, gelle?

Keine Ahnung, worum es geht? Ich will das kurz aufklären für alle, die mit Fussball nicht allzu viel am Hut haben: Vor wenigen Minuten hat der FCB das Champions League Finale gegen den italienischen FCB namens Inter Mailand verloren. Das geht eigentlich nicht, weil der FCB nicht gerne verliert. Lieber gewinnt er, weil er dann anderen Vereinen seine persönliche Überlegenheit angedeihen lassen kann. Im Falle einer Niederlage ist es erfahrungsgemäß einen Augenblick ruhig, bevor es Ausreden für diesen vom Schicksal sicher nicht gewollten Realitätsbastard nur so hagelt. Von daher lieben es die Fussballfans landauf und landab, wenn der FCB verprügelt wird. Immer. Auch heute. Juhuu!

Aber: Es gilt anzumerken, dass man natürlich gerne gegen den FCB sein darf, allein, es stellt sich die Frage, ob man deshalb für einen Inter Mailand sein kann, der unter Jose Mourinho (der Mann ist übrigens Portugiese und wird deshalb eher nicht CH-OSE mit einem satten NaCHt-CH geheißen sonder eher dann doch mir einem sanften, SCH-artigen Anlaut, den man als Deutschsprechender am besten hochtrunken produziert) einen Fussball spielt, der neoliberaler nicht sein könnte. Der Erfolg gib ihm ja Recht, so schalmeit es von überall her, aber besser wird der ganze Ärger ja nicht. Italien hat es ja schließlich mit dieser Art von Fussball (ich kenne übrigens die italienische, aller Journalisten Lieblingsvokabel dafür, aber ich weigere mich an dieser Stelle so etwas wie Catenaccio auch nur in den Mund zu nehmen) vor beinahe vier Jahren zum Weltmeister geschafft.

Langer Ärger, kurzer Sinn: heute haben zwei sehr unsympathische Mannschaften gegeneinander gespielt und die etwas unsympathischere hat gewonnen. Ich kann damit leben, weil die einzigen interessanten Mannschaften im Viertel- bzw. Halbfinale ausgeschieden sind – oder nicht einmal im Wettbewerb standen.


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