Alles Schöne…

allbeautyFussball kann man für etwas Derbes, Verderbtes, Verdorbenes, Verderbendes, Rohes oder aber auch für etwas Schönes halten. Eigentlich ist das egal. Man kann es aber auch zum Anlass nehmen, Derbes, Verderbtes, Verdorbenes, Verderbendes, Rohes oder aber etwas Schönes zu tun. Das ist nicht egal, das ist doof. Besonders doof aber ist, dass der Masse der Zuschauer die Möglichkeit gegeben wird, wichtige Ereignisse eines Fussballspiels besser bewerten zu können, als die zur Bewertung abgestellten Fachleute. Denen wird nämlich untersagt, zur besseren Einschätzung eben jenes Bildmaterial heranzuziehen, welches Jedem, außer ihnen, zur Verfügung steht. Man spricht da scheinbar sozialdemokratisch verwurzelt von Tatsachenentscheidung. Frei nach dem Motto: besser konnte man es halt nicht sehen.

Welch Irrsinn! Welch Lüge!!!

Gerne bin ich bereit, das heutige Spiel zwischen Arsenal London und dem CF oder FC Barcelona als Beispiel heranzuziehen, obwohl gerade ein Pulk von Menschen vor meinem Fenster vorbeiläuft und dumpfe Parolen grölt.

Vorweg zum Spiel: Bei den beiden beteiligten Mannschaften handelt es sich um zwei meiner Lieblingsclubs. Dies rührt vornehmlich daher, dass ich ein Freund schnellen und überraschenden Kombinationsspiels bin, welches beide Clubs unter der Ägide (tolles Fussballjournalistenwort) der jeweiligen Trainer (Arsene Wenger und Josep Guardiola) wunderbar zu zelebrieren imstande sind. Darum zog es mich am Abend des 31. Märzens in ein Bierlokal, um das Spiel auf großer Leinwand bewundern zu können. Und es gab so manches zu bewundern.

Knapp zusammengefasst mag man wohl nicht verstehen, warum Barca es nicht geschafft hat, ein (mindestens) 2:0, Pardon, 0:2, mit in die Pause zu nehmen. Egal – so etwas darf sich rächen. Dass nun aber direkt nach Wiederanpfiff und kurz darauf jene beiden Tore fallen, stimmt jeden Fussballkenner grüblerisch. Weil es im Fussball nämlich eines nicht gibt: Ausgleichende Gerechtigkeit.

Geht doch! sagt sich da wohl jeder Spieler jeder Mannschaft und wähnt sich unschlagbar.

Und prompt schlägt Arsenal zurück, markiert mit einem seiner immer unglaublich gefährlichen Konter das 2:1, Pardon, 1:2. Wundervolles Spiel, wundervolle Wendung. Es keimt die Hoffnung auf den Ausgleich, da Barca offenbar nicht mehr schnell spielen mag, etwas, was sie in der ersten Halbzeit derart unwiderruflich perfekt getan haben, oder einfach nicht mehr kann.

Fasziniert sitzt man also da und wundert sich, warum Arsenal in der ersten Halbzeit so sehr nicht mitspielen konnte, wenn sie doch, wie sie es in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll zeigen, das Fussballspielen ausgezeichnet beherrschen? Und dann gibt es diesen Pfiff!

Arsenal ist inzwischen die bessere Mannschaft auf dem Platz, wiewohl es, ginge es allein danach, bereits 1:5 stehen müsste – ein schwaches Argument, also. Francesco Fabregas fällt nach Körperkontakt mit Puyol um. Naja, könnte man meinen, das gab’s in der ersten Halbzeit auch schon mindestens zweimal, als Messi und Konsorten in Arsenals Strafraum gelegt wurden – der Fussballfreund hat’s mit Wohlwollen gesehen, dass kein Elfmeter oder falscher Freistoß die Führung begründet.

Warum dann aber dieser Elfmeter für Arsenal? Und, äh, warum dazu eine rote Karte für Puyol? Warum soll ein Match zwischen zwei der besten Clubs vom Schiedsrichter entschieden werden… können?

Die Antwort ist viel furchtbarer als wir es überhaupt ahnen: der Schiedsrichter, damit er überhaupt eine Berechtigung hat, am Fussball teilzunehmen, muss früh gelockt werden.

Die fussballerisch Minderbemittelten werden aus dem Verkehr gezogen und zu Schiedsrichtern erzogen, damit sie sich später für ihr eigenes Unvermögen rächen können. Denjenigen, denen dies nicht gelingt, blüht die Mitgliedschaft bei den Jungen Liberalen. Dort beharren sie dann für den Rest ihres Lebens auf Tatsachenentscheidungen.


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