NYC Restaurant-Revue | 1 | Roberta’s Pizza

It certainly doesn't look like one of the three best pizza places in the world but the author says it just might be one of the best three best pizza places in his world.
It certainly doesn’t look like one of the three best pizza places in the world but the author says it just might be one of the best three best pizza places in his world.

Roberta’s Pizza, in Brooklyn an der Grenze von Williamsburgh nach Bushwick gelegen, erreicht man mit der Metro Linie L von der 8th Avenue nach Rockaway Parkway. Morgan Avenue aussteigen, die Bogart Street gen Süden stolpern, dann rechts in die Moore Street und da steht das gute Stück auf der rechten Seite. Durch einen dicken Vorhang fällt man gleich dem in der Stadt unvermeidlichen Maître d‘ in die Arme, der einem den weiteren Weg in den Laden versperrt. Freundlich. Tische seien gerade keine frei. 35 bis 40 Minuten würde das wohl noch dauern. 6 Leute? Name? Telefonnummer? Wir rufen an, sobald der Tisch frei wird. Ob wir in der Nachbarschaft spazieren gehen wollten? Nein. Oder vor der Tür warten? Nein. Oder im Barzelt im Innenhof?

Auf dem Weg ins Barzelt, vorbei an einer kleinen Radiostation (!), versuche ich mir kurz auszumalen, wie dieses Gespräch in der Heimat abgelaufen wäre. Zunächst einmal wären wir mit unserer 6-köpfigen Mannschaft samt Kinderwagen in den Laden gestapft, hätten uns dort umgesehen und wären vielleicht, ganz vielleicht mit einer Servicekraft ins Gespräch gekommen. Die hätte uns dann gesagt, es wäre voll und es gäbe keinen Tisch. Ob denn bald einer frei werde, hätten wir gefragt und mit viel Glück ein Achselzucken geerntet. Und wir wären missmutig von dannen gezogen. Vermutlich wäre es auf jeden Fall nichts geworden, schlechte Laune hin oder her.

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#undercover @re:publica XI – 2

Der König mit der roten Krone

Im Nordwesten der Republik dämmert ein wunderschöner Tag heran, in Berlin begrüßt mich grauer Regen, der den Schmutz auf den Straßen gerechter zu verteilen sucht, wie es sich für eine Hauptstadt gehört. Gewaltige Schlangen bei der Akkreditierung im Friedrichsstadtpalast, das WLAN ebenso hoffnungslos überbucht wie UMTS, Namensschilder müssen noch per Stift (!) um das Twitter-Pseudonym ergänzt werden – die digitale Gesellschaft schwelgt in Nostalgie und leidet fröhlich unter der technologischen Unterversorgung durch die Kommunikationsgiganten (wie viel Geld haben die noch gleich für die UMTS-Frequenzen rausgeworfen? Nur damit gerade mal das Einchecken über foursquare funktioniert?). So nimmt es nicht Wunder, dass der Netizen in mir eine bissige Anamnese der Inkongruenz zwischen den Wahnvorstellungen des Marketing und der tristen Wahrheit des mobilen Zeitalters erwartet. Was stattdessen kommt, lässt mich ratlos zurück: ein Vortrag zu Design Thinking! „Design ist zu wichtig, um es Designern zu überlassen“, sagt der vortragende Designer. Das hat die Wucht und Präzision, als würde Sigmar Gabriel sagen, Politik sei zu wichtig, um sie Politikern zu überlassen. Oder unser Sonnensystem sei zu wichtig, um es der Sonne zu überlassen. Das könnte George W. Bush gesagt haben. Weiß ich aber nicht genau. Ist auch egal.

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